GPS oder Galileo – und nun?

Um sich von dem GPS-Navigationssystem der Amerikaner unabhängig zu machen, ist vor einigen Jahren das Europäische Satelliten Navigationssystem GALILEO entstanden. 30 Satelliten werden  einmal unsere Erde umkreisen, doch nun ist es zu diesem Thema etwas still geworden.

Im Dezember 2005 ist der erste Galileo-Satellit in die Umlaufbahn gebracht worden, zwar nur zur Frequenz-Reservierung, aber immerhin schon etwas in puncto GALILEO. Die heutigen GPS-Navigationsgeräte können Galileo-Signale nicht nutzen, bzw. umsetzen. Aber kein Grund zur Panik, darüber braucht man sich heute noch keine Gedanken machen, denn vor 2012 (verschiebt sich wahrscheinlich erneut) wird es noch kein Galileo-Satellitensystem für Europa geben.

Die Pro und Contra´s für das Projekt „GALILEO“ sind so umfangreich, dass hier der Eindruck entsteht, hier geht es um viel Geld für einige Unternehmen und nicht um eine vernünftige Lösung für Europa. Und wie schon oft, treffen hier Politik, Geld, Macht und Meinungen aufeinander und am Ende kommen meistens andere Resultate heraus als anfangs in der Planung verzeichnet waren. Es kursieren auch die unterschiedlichsten Zahlen an Milliardenbeträgen was Galileo einmal in Euros kosten wird. – Da weiß mal wieder keiner genau was auf uns zukommen wird. Das schafft richtig Vertrauen für die Umsetzung neuer Systeme.

Wenn man Galileo anhand der doch interessanten Möglichkeiten gezielt nutzt, den kalkulatorischen Faktor nicht zu sehr dem Zufall überlässt und vielleicht auch mal den Aspekt einer Gemeinsamkeit in der Entwicklung und Realisierung aufnimmt, dann hat der Grundgedanke eines europäischen Satelliten-Navigationssystem mit Sicherheit eine Zukunft. Nur die vielen Widersprüche und die falschen Informationen unterstreichen nicht gerade die Glaubwürdigkeit für Galileo und seinen „Machern“.

Info GPS-Navigation:

Das amerikanische GPS, die Grundlage der heutigen Satelliten-Navigation, bestehend aus 24 Satelliten die ständig in einer Umlaufbahnhöhe von ca. 20.200 km über unserer Erde kreisen und anhand von GPS-Chipsets die Daten zur Positionsbestimmung empfangen, die Koordinaten umrechnen und auf der digitalen Karte im Navigationsgerät darstellen. Die heutigen aktuellen GPS-Chipsätze empfangen sogar schon durch Plastikabdeckungen und getönte Scheiben, was bei den früheren Generationen meist zum Problem bei der Standortbestimmung wurde, hin und wieder war dann halt „kein“ GPS-Empfang das Ergebnis. Besonders bemerkenswerte Angebote findet man heutzutage im Internet; es handelt sich um die mehr als „50“-Kanal GPS-Empfänger, eine reine Werbestrategie ohne relevanter Vorteile. Denn die Anzahl der empfangbaren Kanäle sind nicht aussagefähig in Bezug auf die Empfangsqualität. Bemerkenswert dabei ist; das unter normalen Bedingungen nur bis zu 12 Satelliten auf einmal maximal empfangbar wären (24 Satelliten = gesamte Erdkugel) und selbst dann ist die Positionsbestimmung auch nicht besser als bei 5-7 empfangbaren Satelliten.

Interessant ist auch die Annahme, das man durch GPS-Navigation zu orten ist. Das ist schlichtweg falsch, denn GPS funktioniert nur in eine Richtung, die GPS-Empfangstechnik im Fahrzeug ist nicht ortbar! Im GPS-Chipsatz (Empfänger) werden nur die gesendeten Satelliten-Daten abgeglichen. TMC-Hinweise sind immer nur dann hilfreich und gut, wie die Aktualität der Verkehrsmeldungen. Und gerade hier hat bereits jeder Autofahrer seine eigenen Erfahrungen machen können. Ein großer NAVI-Hersteller ist bereits dabei die Aktualität anhand von zusätzlichen Verkehrsdaten in sein System einfließen zu lassen, um für die Aktualität neue Zeichen zu setzen (darüber in Kürze mehr Info). TMC-Pro ist ein echter Quantensprung, weil aus den einzelnen Funkzellen der verschiedenen Mobilfunknetzbetreibern GSM-Daten über Nutzerdichte und der Bewegung (von Zelle zu Zelle) kommen, die gleichzeitig hilfreiche Daten für die Umwandlung der Verkehrsdichte in den einzelnen  Ballungszentren beinhalten.